Es tut sich etwas im Osten des Binnenhafens

HARBURG – Der Osten des Harburger Binnenhafens führte bislang ein eher stiefmütterliches Dasein. Hochfliegende Pläne um das ehemalige Gelände der New-York-Hamburger Gummiwaaren-Compagnie und das gegenüberliegende Areal des Neuländer Quarrees zogen sich über Jahre hinweg und scheiterten aus unterschiedlichen Gründen. Die Verlagerung des allseits beliebten Beach-Clubs an den Treidelweg gelang ebenfalls nicht, da die marode Kaimauer am Treidelweg eine solche Nutzung nicht zuließ und die finanziellen Mittel für die Sanierung nicht ausreichten.

Zuletzt kamen jedoch wieder gute Nachrichten für diesen Teil des Binnenhafens, die die Hoffnung nähren, dass die Entwicklung eines attraktiven östlichen Eingangs zum Binnenhafen nun doch gelingen wird.

Die Stadt hat nach Berichten der Bezirksverwaltung nun 5,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, damit die Kaimauer am Treidelweg 2019/20 endlich saniert werden kann. Die SPD-Fraktion hat daher beantragt, den Sachstand zeitnah im Stadtplanungsausschuss vorzustellen. Ziel ist es, eine zügige Ausführung der Arbeiten zu gewährleisten, damit am Treidelweg bereits im Jahr 2020 ein neuer Beach—Club eröffnet werden kann.

Zeitgleich ist das Gelände des Neuländer Quarrees zwischen östlichem Bahnhofskanal und Hannoversche Straße in das Eigentum der CG-Gruppe aus Berlin übergegangen, die nunmehr ihre veränderten VorstellA9Rjgeakv_iwiass_d70ungen der Bebauung des Geländes im Stadtplanungsausschuss vorgestellt hat. Für rund 400 Mio. Euro sollen auf etwa 105.000 qm Bruttogeschossfläche ein Hotel an der Einmündung Neuländer Straße/Hannoversche Straße, zwischen 400 und 500 Wohnungen sowie Gewerbeflächen für einen Technologiepark entstehen. Einstimmig hatte danach der Ausschuss die Einleitung eines entsprechenden Bebauungsplans beschlossen, so dass die Pläne demnächst im Rahmen einer öffentlichen Plandiskussion vorgestellt und diskutiert werden können.

Nach den Vorstellungen der CG-Gruppe, die bundesweit bereits vergleichbare Projekte realisiert und in der Umsetzung hat, soll ein gemischtes, weitgehend verkehrsberuhigtes Quartier Bild1am Wasser entstehen, dessen markantes Zeichen ein etwa 65m hohes Hochhaus unmittelbar am östlichen Bahnhofskanal werden soll. Mit Co-Working-Angeboten und flexiblen technologieorientierten Räumlichkeiten, die sowohl für Entwicklung als auch Produktion geeignet sein werden, sollen Unternehmen und Existenzgründer aus High-Techt-Branchen überzeugt werden, sich in dem innovationsfreundlichen Umfeld des Binnenhafens und der Technischen Universität Hamburg niederzulassen.

Mit diesen neuen Plänen rückt der östliche Binnenhafen in den Blickpunkt und am Ende der Entwicklung könnte auch hier endlich der lange erhoffte attraktive östliche Eingang in den Harburger Binnenhafen, Harburgs Hafencity stehen.

Fokus Binnenhafen

Die Weiterentwicklung des Harburger Binnenhafens zu einem der wichtigsten Innovationsstandorte in Hamburg und zugleich zu einem gemischten Quartier, in dem Wissenschaft, Gewerbe, Hafennutzungen und Wohnungen nebeneinander existieren, schreitet mit großen Schritten auch nach der Sommerpause voran.

Schon in der Sitzung am 18. September 2017 hat der Stadtplanungsausschuss der Harburger Bezirksversammlung den nächsten Baustein für den Wohnungsbau im Harburger Binne20170507_175554nhafen gesetzt. Südlich des Kanalplatzes sollen im Herzen des Binnenhafens neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern entstehen. Im Rahmen des jetzt eingeleiteten Bebauungsplanverfahrens Harburg 72 wird im Frühjahr in einer öffentlichen Plandiskussion die Bebauung diskutiert. Geplant ist, dass entlang der historischen Baulinie an der Straße Kanalplatz sowie im Einmündungsbereich der Harburger Schlossstraße Mehrfamilienhäuser entstehen, in denen u.a. auch bezahlbare Wohnungen mit Mieten zwischen EUR 8,– und 9,– pro Quadratmeter entstehen.

Die seit September 2017 bestehende neue Baukategorie der Baunutzungsverordnung  „Urbane Gebiete“ ermöglicht dabei ein flexibleres nebeneinander von Wohn- und Gewerbenutzung in einem attraktiven Mischgebiet und ist mit seinen leicht erhöhten zulässigen Immissionswerten ideal für die bestehende und zukünftige Nutzungsmischung in diesem spannendsten Entwicklungsgebiet des Hamburger Südens.

Zugleich nimmt auch das von Senat und Bürgerschaft bereits besch20170507_175543lossene Projekt des Fraunhofer Centrums für Maritime Logistik (CML) am Kanalplatz hinter der Fischhalle konkrete Formen an. Nach der Kampfmittelräumung, die im Sommer erfolgt ist, wird der Vorhabenträger in der kommenden Sitzung des Stadtplanungsausschusses am 16. Oktober 2017 nun das Projekt mit dem geplanten Hochbau erstmals öffentlich vorstellen.

An anderer Stelle im Binnenhafen findet nun auch die Planung des Hotels am Veritaskai mit dem Architektenwettbewerb zur Freiraumgestaltung ihren Abschluss. Nachdem es nach zähen Verhandlungen mit dem Denkmalschutz wegen der denkmalgeschützten Kaimauer eine Lösung für die Gestaltung des Bootsanlegers und einen Zugang zum Wasser gibt, können die Wettbewerbsteilnehmer ihre Ideen für die Gestaltung des Hotelumfeldes vorstellen, so dass Anfang 2018 endlich mit dem Bau dieses seit langem geplanten Projekts begonnen werden kann.

Schon im Bau befinden sich die beiden Gebäude am östlichen Bahnhofskanal, in denen auch ein Lebensmittel-Nahversorger für die wachsende Bevölkerung im Binnenhafen vorgesehen ist und der zweite Bauabschnitt des Projekts “Wohnen am Kaufhauskanal” an der Harburger Schlossstraße. Der Fortschritt der Bauarbeiten ist rasant, so dass mit einer Fertigstellung der ersten Gebäude 2018 gerechnet werden kann.

Der Harburger Binnenhafen wird durch die geplanten und in der Durchführung befindlichen unterschiedlichen Vorhaben bunter und zugleich noch lebenswerter. Und es werden nicht die letzten Schritte auf dem Weg der Entwicklung des Binnenhafens sein.

Wohnungsbau in Harburg läuft auf Hochtouren

Wie ganz Hamburg ist auch Harburg eine wachsende Stadt. Während 2010 in Harburg noch 152.000 Menschen lebten, sind es Ende 2016 bereits 163.000 gewesen. Wohnraum war – gerade in den bezahlbaren Segmenten – schon beim Regierungswechsel 2011 für die damals bereits hier lebenden Menschen knapp. Die Hamburgerinnen und Hamburger bekamen dies dadurch zu spüren, dass es nicht nur schwierig war, die passende Wohnung zu finden sondern auch dadurch, dass die Mietpreise kräftig anzogen.

Mit einem Einwohnerzuwachs von 11.000 in 6 Jahren hat sich die Nachfrage vor allem nach bezahlbaren Wohnungen noch zusätzlich erhöht. Wer meint, die vorhandene und die neu hinzScreenshot_20170806-210551ukommende Nachfrage ausschließlich durch Nachverdichtung oder aber durch vermehrten Einfamilienhausbau befriedigen zu können, wird der Wohnungsknappheit und den steigenden Mietpreisen nicht Einhalt gebieten können.

Deshalb ruht der Wohnungsbau in Hamburg auf drei Säulen: Nachverdichtung im Bestand, Umwidmung von meist gewerblichen oder anders genutzten Brachflächen und dem Bau von Wohnungen auf neuen, bisher nicht bebauten Flächen. Die SPD hat in Hamburg und in Harburg seit 2011 dafür gesorgt, dass in Hamburg ein neuer Bauboom mit mehr als 30.000 neuen Wohnungen entstanden ist, so dass der Anstieg der Mieten deutlich verlangsamt werden konnte und mehr Menschen die Möglichkeit hatten, eine für sie geeignete Wohnung anzumieten oder W20170728_141544ohneigentum zu erwerben.

In Harburg sind 2016 756 Wohnungen fertiggestellt und 1.036 neue Baugenehmigungen erteilt worden, wobei die genehmigten Wohnungen den Erfahrungen nach in etwa 2 Jahren zur Verfügung stehen werden. Die neuen Wohnungen entstehen sowohl im Bestand als auch auf sogenannten Konversionsflächen wie der ehemaligen Röttiger-Kaserne oder auf neuen Flächen wie im Vogelkamp. Aktuell sind Wohnungen – vor allem auch öffentlich geförderte – in fast allen Stadtteilen im Bau.

So ist der Bau des Nahversorgungszentrums im Baugebiet Fischbeker Heidbrook auf dem Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne mit einem Lebensmitteleinzelhändler, einem Drogeriemarkt und mehr als 50 Wohnungen weit fortgeschritten während im 1. Bauabschnitt die erst20170804_192156en Einfamilien- und Reihenhäuser errichtet werden.

 

Im Vogelkamp entstehen im 2. und 3. Bauabschnitt nach und nach nicht nur die Einfamilien- und Reihenhäuser sondern auch der Geschosswohnungsbau legt erheblich zu, wie z.B. die 49 öffentlich geförderten Wohnungen der VHW am Torfstecherweg.

 

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Im Harburger Binnenhafen, dem anderen Harburger Bereich, in dem vorwiegend alte Bahn- und Hafenflächen eine neue Bestimmung erhalten, entstehen derzeit an der Harburger Schlossstraße und am östlichen Bahnhofskanal ebenfalls neue Wohnungen.

 

Doch auch die Verdichtung im Bestand ist an vielen Stellen in Harburg zu beobachten. So wie beim Neubau der SAGA an der Denickestraße in Heimfeld. Nach dem Abriss von 174 alten Wohnungen entstehen d20170611_140527ort derzeit mit großem Tempo in 2 Bauabschnitten 310 neue, öffentlich geförderte Wohnungen.20170611_140410

Nur ein wenig weiter in Eißendorf entstehen am Wilhelm-Busch-Weg in einem kleineren Bauvorhaben der Finkenwärder Hoffnung eG e20170728_141238benfalls durch Nachverdichtung neue Wohnungen.

Doch auch in Neugraben-Fischbek sind nicht nur die großen Neubaug20170804_190213ebiete am Wachstum von Wohnraum und Bevölkerung beteiligt. Auch dort sind Bauvorhaben in Vorbereitung oder schon in der Realisierung, durch die im Wege der Nachverdichtung neuer Wohnraum geschaffen wird. So wie z.B. an der Cuxhavener Straße/Kiesbarg.

Es wurden und werden in Harburg seit 2011 mehr Wohnungen gebaut als die letzten Jahrzehnte zuvor. Und mit den noch in der Umsetzung befindlichen Neubaugebieten Vogelkamp und Fischbeker Heidbrook sowie dem geplanten Neubaugebiet Fischbeker Reethen aber auch vielen kleineren Vorhaben im Bezirk werden auch in den nächsten Jahren die benötigten Wohnungen entstehen, um die Nachfrage vor allem nach bezahlbaren Wohnungen zu befriedigen. Die Harburger SPD wird auch in Zukunft Garant dafür sein, dass mit Augenmaß und dem notwendigen Druck neue Wohnungen in Harburg entstehen werden, um allen alten und neuen Harburgerinnen und Harburgern die Möglichkeit zu geben, zu bezahlbaren Kosten in Harburg zu leben.